BOOMER – Boomende digitale Kompetenz in der älteren Bevölkerung

Hintergrund

In den letzten Jahren hat sich die soziale Eingliederung von Senior*innen als eine der dringlichsten Prioritäten für die politischen Entscheidungsträger der EU herausgestellt. Negative demografische Trends in Verbindung mit der rasch zunehmenden Verbreitung digitaler Technologien in praktisch allen Lebensbereichen haben die ältere Bevölkerung (Senior*innen) zu einer der am meisten gefährdeten und benachteiligten gesellschaftlichen Gruppen gemacht. In diesem Zusammenhang kann die digitale Kompetenz nicht mehr als Vorteil, sondern als Notwendigkeit für die ältere Bevölkerung betrachtet werden.

BOOMER geht diese Probleme an, indem es Synergien zwischen Vertretern fast des gesamten Ökosystems nutzt, um die durch die digitale Transformation verursachte intergenerationelle und soziale Kluft zu überbrücken. Das Projekt sieht die Entwicklung einer intuitiven und einfach zu bedienenden Plattform vor, die mit den wertvollen Beiträgen ihrer/n Vertreter*innen und mit dem Wissen der Ersteller von Bildungsinhalten und Vorreitern der digitalen Transformation innerhalb des Konsortiums auf die Bedürfnisse der Senior*innen abgestimmt wird.

Vor diesem Hintergrund hat das BOOMER-Projekt das klare und konkrete Ziel, zur Überbrückung der Kluft zwischen den Generationen beizutragen, die aktive Teilnahme am Alltagsleben älterer Bürger*innen  zu ermöglichen und die soziale Eingliederung von digital gefährdeten sozialen Gruppen zu fördern.

Kompetenz-Audit

Das Ziel von BOOMER ist es, Lösungen für das bekannte Problem der älteren Bevölkerung zu finden, und zwar durch praxisnahe und leicht verständliche Bildungsinhalte für die Vermittlung digitaler Kompetenzen und die soziale Eingliederung. Das angesprochene Problem wird im Rahmen mehrerer Prioritäten des Programms Erasmus+ anerkannt und die vorhandenen Daten zeigen deutlich, dass ältere Menschen nur über ein geringes Maß an digitalen Fähigkeiten verfügen, was sie im digitalen Zeitalter besonders anfällig und benachteiligt macht.

Es besteht die Notwendigkeit, tiefer „einzutauchen“ und eine umfassende Analyse von EU-weiten und nationalen Analysen, Strategien und Forschungsergebnissen durchzuführen, die auf die spezifischen digitalen Fähigkeiten abzielen, die Senior*innen in den vom Konsortium als relevant identifizierten Bereichen benötigen: Informations- und Datenkompetenz, Kommunikation und Zusammenarbeit, digitales Wohlbefinden und Kompetenzen, die für Cybersicherheit und Problemlösung erforderlich sind.

Das Audit der BOOMER-Fähigkeiten und -Kompetenzen zielt darauf ab, durch eine umfassende Analyse auf nationaler und EU-weiter Ebene Strategien, Anreize und bewährte Praktiken für den Umgang mit der digitalen Isolation von Senior*innen zu vertiefen. Das Konsortium wird eine eingehende Analyse der Lernbedürfnisse der älteren Bevölkerung durchführen, die den wesentlichen Bestandteil für die Erstellung von Bildungsinhalten darstellen wird. Es wird aktuelles, relevantes und konkretes Wissen liefern, das nicht nur für BOOMER, sondern auch für lokale, nationale und EU-Politiker*innen von Nutzen sein wird.

Ausbildung

Das wichtigste immaterielle Produkt von BOOMER wird der Bildungsinhalt sein. Es werden Kurse speziell für die ältere Bevölkerung mit geringen digitalen Fähigkeiten und Kompetenzen entwickelt und angeboten. Alle Bildungsinhalte werden über die BOOMER Virtual Corner frei zugänglich sein. Die Struktur des Konsortiums ermöglicht es uns, das Wissen über die soziale, die lern- und die technische Dimension der Bildung der älteren Bevölkerung zu nutzen, um umfassende, anwendbare und einfach zu nutzende Bildungsinhalte zu entwickeln.

Die vorläufige Struktur der Bildungsinhalte umfasst:

  1. Informationskompetenz. In diesem Bereich beabsichtigen wir, der Zielgruppe Kenntnisse zu vermitteln, die für die Artikulation ihrer eigenen Informationsbedürfnisse, das Browsing und die Suche nach Daten sowie das Filtern relevanter Informationen relevant sind.
  2. Kommunikation und Zusammenarbeit. Der Bereich Kommunikation wird Fähigkeiten vermitteln, die für die Interaktion mittels digitaler Technologien relevant sind, ein Bereich, der sich in Zeiten der physischen Isolation wie der jüngsten COVID-19-Krise als wesentlich erwiesen hat. Der/Die Einzelne wird etwas über die Verwaltung seiner/ihrer eigenen digitalen Identität, Regeln für das Online-Verhalten (Netiquette) und die gemeinsame Nutzung digitaler Technologien lernen.
  3. Diese Bildungsinhalte vermitteln den Teilnehmer*innen Kenntnisse über den Schutz persönlicher Daten und der Privatsphäre, den Schutz von Geräten, die Risiken digitaler Technologien für die Gesundheit und das Wohlbefinden, aber auch über die Möglichkeiten, die sie für die Sorge um die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden bieten. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Risiken im Zusammenhang mit dem Online-Shopping gelegt.
  4. Problemlösung. Im Laufe ihres Lebens werden Senior*innen, wie alle anderen Menschen auch, Situationen erleben, die in den Bildungsmaterialien nicht vorgesehen sind und die ihre Problemlösungsfähigkeiten erfordern. BOOMER wird ihnen beibringen, wie sie kleinere technische Probleme lösen, digitale Technologien kreativ nutzen und ihre digitalen Kompetenzlücken erkennen können. Sie werden lernen, wie sie Probleme erkennen und fundierte Entscheidungen in einem digitalen Umfeld treffen können.

Adoption Suite

Dies ist das letzte Teil des BOOMER-Puzzles, das das Bild für die vollständige Annahme vervollständigt und das Projekt in das Ökosystem der Erwachsenenbildung in ganz Europa mit der vollständigen Einführung des Trainings einbezieht. Gemeinsam werden alle gesammelten Informationen den Weg für die Feinabstimmung und die endgültige Version des BOOMER-Ergebnisses ebnen.

Die letzten Ergebnisse sind in 2 Hauptelemente gegliedert:

  1. Die Adoptionssuite, d.h. eine Reihe von Leitlinien für Nutzer*innen auf der Angebotsseite im Erwachsenenbildungssystem, die die BOOMER-Ergebnisse übernehmen, anpassen und übernehmen möchten.
  2. Die Validierung der produzierten Inhalte anhand einer Stichprobe von mindestens 200 Vertreter*innen der Zielgruppe.

Diese beiden Elemente sind eng miteinander verbunden. Die Adoptionssuite ergibt sich aus dem Feedback und den durch die Validierung gesammelten Inputs und umfasst Anweisungen für Lehrer*innen/Ausbilder*innen im Erwachsenenbildungssystem für jede der entwickelten Mikrotrainingsbögen sowie Modelle für die Integration der Inhalte in andere Praktiken, die auf die Höherqualifizierung der älteren Bevölkerung abzielen. Dieses Arbeitspaket wird die Erprobung und Validierung der Bildungsinhalte ermöglichen, wobei der Schwerpunkt auf deren Übereinstimmung mit den in der Vorbereitungsphase und während der Auditphase für Fähigkeiten und Kompetenzen ermittelten Bedürfnissen liegt. Das gesammelte Feedback wird auch für die Feinabstimmung der Methode zur Vermittlung der Inhalte im Einklang mit den Besonderheiten der Zielgruppe von Bedeutung sein.

 

Laufzeit:
01.09.2022 – 31.08.2024

Projektträger:
University of Dubrovnik – Department of Economics and Business (Dubrovnik/ Kroatien)

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die alleinige Verantwortung für diese Veröffentlichung liegt bei den Autoren. Die Europäische Union ist nicht verantwortlich für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen.
Projekt-Nr.: KA220-ADU-41BE335E
Unterstützung der Europäischen Union im Rahmen des Programms Erasmus Plus – Zusammenarbeit für Innovation und Austausch bewährter Verfahren – Strategische Partnerschaft KA2.

Mitwirkung von dialogo:
Projektpartner

Weitere Projektpartner:
Hrvatski Telekom (Zagreb/ Kroatien), University of Zagreb – Faculty of Economics & Business (Zagreb/ Kroatien), Matica umirovljenika Hrvatske (Zagreb/ Kroatien), Institut de Haute Formation aux Politiques Communautaires (Brüssel/Belgien), IDP SAS (Pescara/Italien), Internet Web Solutions (Malaga/Spanien)

Hompage:
digital-boomer.eu